Knapp, aber hochverdient: Sieg im ersten Spiel vor heimischer Kulisse

SV Moßbach - Immer am Ball!, 18.08.2024

Knapp, aber hochverdient: Sieg im ersten Spiel vor heimischer Kulisse

Jubelkreis der Tagessieger: An diesem Nachmittag in Moßbach mischten sich Emotionen und Stolz auf die in Teamarbeit erbrachte Leistung (Foto: Mario Streit).

Kreisliga, 2. Spieltag:

SG Moßbach/Möschlitz I - BSG Chemie Kahla II 1:0 (H: 0:0)

Ein Sieg der Moral und des Zusammenhalts! Einen denkbar knappen, aber hochverdienten Dreier holten unsere Jungs heute im ersten Heimspiel - allen Widerständen zum Trotz! Ein Sieg der Moral, des Zusammenhalts und der Kompaktheit, der aufgrund der Spiel- und Chancenanteile schlichtweg gerecht war. Paradox, denn eine Halbzeit lang spielte unsere SGM mit einem Mann weniger und das goldene Tor fiel sogar mit zwei Spielern weniger. Aber dazu später mehr, denn letztendlich standen die drei Punkte auf unserer Habenseite, "so dass ein verregnetes Kinderfest doch noch einen guten und erfolgreichen Abschluss fand", wie unsere stolze Bürgermeisterin Gisela Krösel resümierte. Und auch Robby Wieduwilt freute sich, dass seine Mannen dem Druck trotzen und den Gegner auch in Unterzahl auf Distanz halten konnten. Pünktlich zum Spielbeginn setzte Dauerregen ein, doch nach dem Spiel sollte für alle Spieler und Fans aus Moßbach und Möschlitz die Sonne scheinen. Ja! 

Unsere SGM begann aktiv und spielte eine gute erste Halbzeit mit einem deutlichen Übergewicht an Spielanteilen und Chancen. Einziges Manko: Der Führungstreffer wollte nicht fallen. Chris Hammerschmidt, Jonas Schmitz und Niclas Krause hatten ihn auf dem Kopf bzw. auf dem Fuß, doch es fehlte jeweils an Präzision und Konsequenz. Ein Schuss aus der Distanz war auf Seiten der Gäste zu verzeichnen, die sich spielerisch bemühten, aber keine Gefahr darstellten. In der 45. Minute trat der bis dahin unauffällige Schiedsrichter erstmals in Erscheinung, als er Jonas Schmidt völlig übermotiviert die zweite gelbe Karte und damit die Ampelkarte zeigte. Das machte die Aufgabe nicht leichter, aber in der Pause wurde sich Mut zugesprochen. Und steter Tropfen höhlt ja bekanntlich den Stein.

Nach dem Seitenwechsel ging die SGM wieder in die Offensive und gab den Ton an. In der 49. Minute setzte Sturmtank Niklas Fritz den durchgestarteten Mittelfeldsprinter Eric Berger glänzend in Szene, der aber alleine vor dem Tor am Gästekeeper scheiterte. Kurz darauf hämmerte Franz Pilhofer knapp drüber, ehe eine Doppelchance von Hammi und Pille folgte. Youngster Chris hatte noch einen Riesen auf dem Kopf. Doch dann musste es so kommen: Franz Pilhofer steckte steil auf Niklas Fritz durch, der startete einen temposcharfen und raumgreifenden Tiefenlauf und vollendete kurz und trocken mit links zum längst überfälligen 1:0 (69'). Was für ein berauschter, olympiareifer Jubellauf! Die Emotionen mussten einfach raus, das war einfach zu schön, um wahr zu sein! Denn hier waren unsere Kicker nur noch zu neunt auf dem Platz, nachdem kurz zuvor auch Eric Berger mit der zweiten Karte vom Platz gestellt worden war - die Gründe dafür kannte der Spielleiter ganz allein und exklusiv für sich (66'). Wahnsinn! Ein Wechselbad der Gefühle, wie es nur der Fußball zu erzeugen vermag, wenn man Emotionen zulässt und nicht kleinlich faire Spiele auf rutschigem Untergrund kaputt pfeift.

Doch auch danach schafften es die blutjungen Kahlaer nicht, einen Gang hochzuschalten, blieben läuferisch auf Sparflamme und ergaben sich langsam ihrem Schicksal. Denn die Hausherren stemmten sich mit ganz viel Herz, Moral und Leidenschaft gegen die numerische Überlegenheit und machten das so gut, dass man das 9 gegen 11 gar nicht merkte. Und die Chancen zum zweiten Treffer hatten weiterhin unsere großartig kämpfenden Recken, doch der bärenstarke Chris Hammerschmidt und auch der agile Julian Biedermann vergaben die großen Möglichkeiten, den Deckel auf diese Partie zu machen. So blieb es bis zum Schluss spannend, aber auch skurril - wie auch die Gäste bei ihrem sehr merkwürdigen Platzverweis in der 90. Minute (GRK für Zaubitzer) feststellen mussten. Hier fehlte wieder einmal jegliches Fingerspitzengefühl - Spieler und Zuschauer schüttelten nur den Kopf!

Auch die Nachspielzeit überstanden unsere aufopferungsvoll verteidigenden Jungs schadlos, um einen zweifelsfrei verdienten und wichtigen Sieg zu feiern und die eigenen Fans glücklich zu machen. Auch die wenigen Kahlaer Schlachtenbummler erkannten das gerechte Ergebnis "einer guten Heimmannschaft" an, verübelten ihrer Mannschaft aber nicht die durch das Durchschnittsalter bedingte Unerfahrenheit. Jungs, Respekt und Glückwunsch!

Statistiken und Bilder zum Spiel gibt es hier!


Quelle:dx