Die OTZ porträtiert "unseren Sachse" Steffen Hennig

SV Moßbach - Immer am Ball!, 17.02.2022

Die OTZ porträtiert "unseren Sachse" Steffen Hennig

Spaß am Hobby & Lust auf Ehrenamt: Steffen Hennig ist Schiedsrichter und Staffelleiter aus Leidenschaft! Und anlässlich seines zwanzigjährigen Jubiläums als aktiver Schiedsrichter, das Steffen am 01.02.2022 beging, porträtierte die OTZ den sympathischen Enthusiast, der aus Sachsen stammt und im Pößnecker Ortsteil Schlettwein heimisch geworden ist. Diesen Artikel teilen wir mit der freundlichen Erlaubnis der OTZ gern.

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Warum man Steffen Hennig vielerorts nur unter seinem Spitznamen kennt und an welches Spiel mit Bundesligaflair er sich bis heute gern erinnert.

Es war die Liebe, die Steffen Hennig nach Thüringen verschlug. Allerdings nicht die Liebe zum Fußball: „Sieben Jahre führte ich eine Fernbeziehung mit meiner Freundin Carolin. Im Juni 2015 wagte ich dann den Sprung nach Thüringen, was im Nachhinein der richtige Schritt war“, so Hennig, der im sächsischen Döbeln aufwuchs.

Mittlerweile sind die beiden glückliche Eltern der dreijährigen Anna, wohnen im Pößnecker Ortsteil Schlettwein und ergänzen sich bei ihren jeweiligen Hobbys. Wobei besonders die Leidenschaft des 36-Jährigen viel Zeit und Herzblut in Anspruch nimmt.

Denn Steffen Hennig ist Fußballschiedsrichter durch und durch. Und wie so oft begann alles mit einer „gescheiterten“ Laufbahn als aktiver Kicker: „Ich fing mit dem Fußball als Neunjähriger beim ESV Lok Döbeln an, durchlief die Jugendmannschaften. Dann stoppte mich eine Verletzung am Fuß.“ Da die Vereine im Döbelner Fußballkreis Linienrichter stellen mussten, wurde Steffen Hennig angefragt: „Willst du denn nicht Schiedsrichter werden?“

Da war er 15 Jahre jung. Hennig machte den Lehrgang beim Verband, war zunächst Anwärter und schließlich ausgebildeter Schiedsrichter. Sein erstes Spiel mit Dieter Neudeck als Mentor an seiner Seite war in der Kreisklasse. „Es gab natürlich vereinzelt Kritik von den Spielern. Aber es machte Spaß und mir war klar, dass ich als Schiedsrichter weitermachen werde“, so Steffen Hennig.

Er schaffte es schnell in den sächsischen Förderkader, stieg als Schiedsrichter mit 18 Jahren in die Kreisoberliga, mit 21 in die Bezirksliga auf. Mit Bundesliga-Schiris wie Alexander Sather pflegt der gebürtige Döbelner bis heute Kontakt.

Selbst eine Karriere als Schiedsrichter im Oberhaus, das wollte Steffen Hennig nie. „Da lagen bei mir das Berufliche und Private mehr im Fokus. Schließlich investiere ich so schon sehr viel Zeit in den Fußball“, sagt der Baumaschinenführer bei einer Saalfelder Firma.

Mittlerweile ist Steffen Hennig seit 20 Jahren aktiv, leitete insgesamt zirka 1000 Spiele, darunter ein paar Leckerbissen: „2010 gab es in Leipzig ein Spiel einer Auswahl an ehemaligen Bundesligaspielern, die Einnahmen wurden für krebskranke Kinder gespendet. Dort durfte ich mitwirken, ein tolles Erlebnis.“

Auf Thüringens Fußballplätzen, wo Steffen Hennig 2015 erstmals beim Duell Tanna gegen Moßbach Pfeife und Fahne auspackte, kennen ihn viele nur unter „der Sachse“. Der Dialekt, wenn auch nicht mehr ganz so stark, begleitet ihn bis heute, sagt der Unparteiische: „Es gibt Vereine, die wissen mit meinem Namen nichts anzufangen, aber sie kennen halt den Sachsen.“

Das liegt sicherlich ebenso an den Tätigkeiten, die Steffen Hennig abseits des Platzes ausübt. Seit 2020 ist der 36-Jährige im Schiedsrichterausschuss KFA-Jena/Saale-Orla verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit und Schiedsrichter-Gewinnung, sitzt zudem im Jugendausschuss und ist Staffelleiter A und B der E-Junioren-Kreisoberliga, Staffelleiter B der E-Junioren-Kreisliga sowie Staffelleiter für den Kreispokal der E-Junioren. Auch die Hallenkreismeisterschaften sind mit der Handschrift von Turnierleiter Steffen Hennig versehen. Viel Einsatz, den auch sein Heimverein SV Moßbach zu schätzen weiß.

Dennoch blickt der Familienvater, der zudem als Schiedsrichter-Beobachter agiert, nicht ohne Sorge in die Zukunft: „Im Fußball-Ehrenamt fehlt es in ganz Thüringen an allen Ecken und Enden. Einige Schiedsrichter haben sich während Corona abgemeldet, in unserem Kreis sind wir derzeit nur knapp 140 Unparteiische, die alle Spiele und Turniere abdecken müssen.“

Dabei sei es ein „tolles, freundschaftliches Miteinander unter den Kollegen“. Dies gelte für alle Bereiche innerhalb des KFA, Zugänge seien jederzeit erwünscht. Dafür wolle der Ausschuss in nächster Zeit weiter werben, in den Vereinen, bei Veranstaltungen. Es sei alles kein Hexenwerk, Pläne für gut getaktete Onlineschulungen und praktische Einsätze seien auf dem Weg, sagt Steffen Hennig.

„Dort wo ich bin und mich wohlfühle, bleibe ich auch“ – und mittlerweile fühlt sich „der Sachse“ in Thüringen wohl: in Pößneck, beim SV Moßbach, auf den Fußballplätzen der Region.

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"Der Sachse" mit Pfeife und Fahne Thüringens Plätzen


Quelle:OTZ/Benjamin Schmutzler (siehe Link)