Kreisoberliga Jena-Saale-Orla
18. Spieltag - 16.04.2023 15:00 Uhr
Mit nächstem Kraftakt zum extrem wichtigen Dreier im Abstiegskampf
Knapper Heimsieg - nicht schön, aber unentbehrlich! Erneut mussten unsere Jungs einem unnötigen Rückstand nachhecheln, nachdem sie zuvor beste Chancen en masse ausließen. Erneut bewiesen unsere Kicker aber auch Moral und Stehvermögen, drehten sie dieses Kampfspiel doch (wie bereits am Ostermontag) noch zu einem insgesamt verdienten Sieg. Es hätte so schwerelos werden können, denn in den Anfangsminuten blieben bereits drei Hochkaräter liegen. Zudem verpufften viele gefährliche Eckbälle, ohne das auch nur ein einziger zweiter Ball zum Nachschuss auf die Socke kam. Mit Glück und Geschick verteidigten die Gäste die Null, bis sich der Schlendrian beim SVM einschlich und die konterstarken Rodaer neue Hoffnung schöpften. Eine Pfostenabnahme nach einer Ecke diente für die Unseren noch nicht als Wachrüttler, so dass es kommen musste, wie es die Pessimisten auf der Moßbacher Bank zuvor minutenlang unkten: Das Gegentor, direkt und schnörkellos herausgespielt, fast mit dem Pausenpfiff zum 0:1-Halbzeitstand! Ganz viel Aufwand mit null Ertrag auf der einen Seite, während dessen auf der anderen Seite eine alte Fußballweisheit erfüllt und aus sehr wenig ganz viel gemacht wurde ... durchpusten, schütteln, aufrichten und positiv denken sowie handeln lautete die Devise in der Halbzeit, "WIR SCHAFFEN DAS GEMEINSAM" brüllte Timo Grau wie ein Löwe durch die Katakomben!
Aus diesen kamen unsere Männer dann auch fest gewillt und voll überzeugt, dem Spielstand eine gerechte Wende zu geben, doch zunächst bissen sie sich wieder am Gegner und der eigenen Abschlussschwäche fest. So wurde sehr viel versucht, doch es war wieder einmal wie verhext. Dazu blieb der Pfiff bei zwei elfmeterreifen Situationen aus, nachdem bereits in der ersten Halbzeit zwei SVM-Treffer wegen angeblicher Abseitsstellung nicht zählten, wobei besonders bei der zweiten Szene sehr starke Zweifel an der Entscheidung des SRA berechtigt waren. Der emsige Gästekeeper hechtete sich im unkonventionellen Thomas-Ravelli-Stil immer mehr in einen Rausch (u.a. bei einer Großchance von Leon Möschwitzer), bis ... ja, bis der SRA auf der Gegengerade ein Handspiel im Torraum genau fokussierte und auf Elfmeter für Moßbach winkte. Unser Captain Timo Grau verwandelte den Ball nervenstark und eiskalt zum wichtigen sowie überfälligen Ausgleich. Und kurze Zeit später legte der eingewechselte Franz Pilhofer mit seinem schwächeren rechten Fuß, aber überlegtem Abschluss à la "Genauigkeit vor Schärfe", zur Führung für seine Mannen nach. Hinten einsatzfreudig und stabil, bis auf einen Moment, als Stadtroda die Kugel an die Oberkante der Torstange hämmerte, und dennoch vogelwild ging es bis zum Abpfiff (inklusive 5 Minuten Overtime) weiter. Denn vorn wurden allerbeste Umschalt- und Überzahlsituationen mehrfach ausgelassen (u.a. durch knapp verzogene Abschlüsse von Grau und Issa) oder inkonsequent ausgespielt, so dass der Deckel (mit dem dritten Tor) fahrlässig nicht gesetzt wurde. Und hinten blieb es spannend, da der Aufsteiger körperlich und moralisch alles Mögliche für das Remis einsetzte. Schließlich stellte sich auch noch der Schiedsrichter ins Rampenlicht, als er jegliches Fingerspitzengefühl vermissen ließ und Nico Lotz wegen zwei halben Fouls übermotiviert vom Platz stellte. Zum obligatorischen Nokko-Kippchen gesellte sich zwei Minuten später ein Gästekicker, der ebenso angezählt war und den zweifarbigen Leuchtkarton aus der Hosentasche des SR zu sehen bekam. In der turbulenten und nervenaufreibenden Schlussphase brachten unsere Jungs das knappe Ergebnis über die Zeit - ohne zu glänzen, aber mit dem realen Beweis, sich alles ganz hart und fleißig erarbeiten zu müssen ... puh, es war die erwartet enge Kiste, aber die drei Punkte blieben in Moßbach - und mit dem Blick auf die Tabelle war dieser Tageserfolg ausnehmend wichtig! GLÜCKWUNSCH, MÄNNER!
Zweimal die Stadtroda-Reserve innerhalb weniger Tage bekämpft. Zweimal schlug das Pendel für die Moßbacher Balltreter aus, die sich spaßig als die symbolischen Bugs Bunny's fühlten, da sie "die geliebte Möhre" gleich doppelt verspeisten. Aber der Aufsteiger aus dem Holzland erwies sich beide Male als harter Kontrahent, der vor allem über das Teamwork kommt und nicht grundlos schon so viele Punkte gesammelt hat, um dem Klassenerhalt frühzeitig entgegen sehen zu können. Diesen streben auch unsere Jungs an und die nächste Chance zum mühsamen Punkten im Eichhörnchen-Prinzip haben sie am kommenden Samstag im Eisenberger Schortental bei der heim- und formstarken Eintracht-Reserve.
Statistik zum Spiel
Aufstellung SVM:
Thomas Pasold (TW) - Fabian Thümmel (68' Felix Bartsch), Leon Möschwitzer (GK), Lukas Welsche (70' Nicolas Lotz/GRK), Maksym Vynar (62' Franz Pilhofer), Timo Grau (C), Sandro Plietzsch (62' Robby Wieduwilt), Bakari Issa, Marko Fedoriaka (GK), Florian Aschenbrenner, Yevhenii Bohdan
Aufstellung GWS:
Philipp Kraft (TW) - Marcus Wunderlich (46' Hannes Ebell), Tony Liebmann (84' Mike Bindara), Thomas Schurtzmann, Max Peisker (GK), Nathan Bischoff (GRK), Paulo Metsch, Niclas Trautner (GK/60' Tizian Kraft), Andy Bauer (C), Patrick Koch (80' Christian Schmitz), Fabian Schwarz
Torfolge:
0:1 Tony Liebmann (45'), 1:1 Timo Grau (60'/Handstrafstoß), 2:1 Franz Pilhofer (69')
Besondere Vorkommnisse:
GRK für Nicolas Lotz (86') und Nathan Bischoff (88')
Schiedsrichter:
Christopher Haag (Jena) - Tim Skatulla, Hermann Radatz
