1.Mannschaft : Spielbericht (2015/2016)

Elfmeter in der Nachspielzeit entscheidet intensives Spiel

Last-Minute-Sieg der Moßbacher sorgt für Jubel bei der Herzog-Elf und Frust bei den Gastgebern

SV Gleistal - SV Moßbach 0:1 (0:0)

Gleistal. Wenn ein Spiel 90 Minuten lang intensiv auf und abgeht und es dann durch einen, jedoch völlig berechtigten, Elfer mit der letzten Aktion entschieden wird, ist es nicht leicht, die Emotionen zu bremsen. Sowohl für den Jubelnden als auch den Geschlagenen. Letzterer, Torhüter Oliver Jahn, ärgerte sich so über Martin Köhlers Jubel, daß er das Faustrecht walten ließ: Rot. Und da die verbalen Attacken auch nach dem Schlußpfiff nicht nachließen, schob Schiedsrichter Möbius für Gleistals Maik Ronneberger nochmals den roten Karton nach.

Moßbachs Slowake Peter Pribitny, der bisher nur in der Zweiten kickte, bekam es bei den Tumulten fast mit der Angst zu tun, schüttelte nur mit dem Kopf: "Crazy People here".

Trainer Herzog startete mit einer gegenüber dem Schleiz-Spiel auf vier Positionen umbesetzten Elf. Und er sah sich darin bestätigt, da alle den Kampf annahmen, die Räume eng machten und so dem Gegner wenig Raum zur Entfaltung ließen. Die zu Hause bisher immer siegreichen Gleistaler liefen sich bei den Gästen deshalb immer wieder fest. Müller, der aber zu wenig Druck auf seinen Kopfball brachte (6.) und Frenzl, dessen strammer Distanzschuß knapp am Tor vorbeistrich (20.) und der im Duell mit Keeper Wolfram scheiterte (21.), boten sich noch die besten Chancen. Gute Möglichkeiten für die Gäste vergaben Hoffmann (8.) und Köhler (16./35.) deren Schüsse nur knapp das Ziel verfehlten.

In der zweiten Hälfte entwickelte sich das Spiel immer mehr zum Schlagabtausch. Beide Teams wollten den Sieg, lösten mehr und mehr die Bremsen. Das 1:0 auf dem Fuß hatte Kraus bereits in der 47. Minute, doch sein Schuß wurde noch zur Seite weggeblockt. Bei einem weiteren guten Versuch, schloß er überhastet ab - fünf Meter daneben (63.). Die bis dahin größte Chance des Spiels vergaben aber die Gastgeber, als Gierka nach Gabrichs schöner Hereingabe aus Nahdistanz weit über das Tor schoß (77.). Doch auch die Herzog-Elf wollte weiter den Sieg. Pribitny verfehlte eine Freistoßflanke um Milimeter (78.). Nach starkem Einsatz über links brachte der Slowake den Ball zu Kraus, dessen Schuß gerade noch zur Ecke abgewehrt wurde (85.). Das Auf und Ab nahm kein Ende. Mit einer starken Parade rettete Wolfram das Ergebnis bei Hantkes Schuß (87.). Und als bereits alle begannen, sich mit der Nullnummer zu arrangieren, wurde Kraus zu ungestüm im Strafraum von den Beinen geholt. Köhler nahm sich das Leder und behielt vom Punkt die Nerven, traf zum 1:0.

"Wir haben heute die von mir geforderte Antwort auf die Schleiz-Niederlage gegeben, über den Kampf ins Spiel gefunden. Ich habe viele gute Ansätze gesehen. Ein wichtiger Sieg im Hinblick auf die kommenden schweren Aufgaben gegen Jenapharm und Camburg," resümierte Trainer Herzog nach dem Spiel.

Auch wenn es insgesamt 10 gelbe und zwei rote Karten gab, war das Spiel nicht außergewöhnlich unfair. Schiedsrichter Möbius hatte jedoch kein leichtes Amtieren, da auch von außen viel Hektik in das Spiel getragen wurde. Da halfen auch der Verweis des Gleistaler Trainers auf die Tribüne und die Verwarnung eines Wechselspielers nicht viel.

Mario Streit



Statistik:

Aufstellung Moßbach:

Wolfram, Hohl (74. Jäger), Frick, Rocktäschel, Güdter, Winter, Köhler, Hoffmann (76. Wieduwilt), Pribitny, Krüger (81. Plietzsch), Kraus

Aufstellung Gleistal:

Jahn, Rau (46. Rau), Ronneberger, Köcher, Gabrich, Gierka, R. Müller, Behling, Frenzl (86. Hüttich), Leopold, A. Müller

Schiedsrichter: Christian Möbius (Jena)

Zuschauer: 50

Tore:

0:1 Köhler (90.+1/FE)