1.Mannschaft : Spielbericht (2008/2009)

Oettersdorf und Moßbach trennen sich am Ende mit einem gerec

Keiner der beiden Trainer konnte am Ende mit dem Ausgang des Derbys zufrieden sein. Peter Dorn, weil seine Moßbacher Elf es einmal mehr nicht verstand, eine sichere 3:1-Führung über die letzte Viertelstunde zu bringen und Jürgen Schuldes ob der Tatsache, dass dieses Unentschieden die Situation seines Teams im Abstiegskampf nur noch auswegloser erscheinen lässt. Daß das zeitweise, vor allem von den Gastgebern sehr emotional geführte Spiel zu keinem Zeitpunkt aus den Fugen geriet, war Verdienst des souverän leitenden Unparteiischen Lütz aus Camburg. Zum richtigen Zeitpunkt zeigte er auf beiden Seiten den gelben Karton und ließ sich auch bei umstrittenen Entscheidungen nicht von seiner Linie abbringen.

Handicap für Moßbach war der Ausfall des erkrankten Priedemann und von Torjäger Borde. Bei Oettersdorf fehlten dagegen die beiden Ex-Moßbacher Degenkolb und Andrä. Gut 170 Zuschauer gaben dem brisanten Duell einen würdigen Rahmen. Für die Gastgeber konnte es nur ein Ziel geben: drei Punkte. Aber auch die Gäste wollten punkten und entsprechend engagiert gingen sie auch ins Spiel. Die ersten Chancen gab es jedoch auf Seiten der Gastgeber, doch sowohl Wieduwilt mit einem Freistoß (6.), als auch Brandt aus 6 Metern (7.) scheiterten am gut reagierenden M. Zölsmann. Sein Gegenüber Frotscher wurde erstmals durch einen Neubauer-Schuß geprüft (10.). Und wie so oft, sollten auf dem engen Schlackegeläuf die Standards wieder für die größten Gefahrenmomente sorgen. Mußte bei einem Lukes-Freistoß aus 25 Metern für Frotscher noch der Außenpfosten retten (17.), so bugsierte Oettersdorfs Keeper einen 35-Meter-Schuß von Schaub gerade noch über den Querbalken (23.). Drei Minuten später dann das erste Mal ein Torschrei bei den Gästen: Pfeifer war mit dem Hinterkopf zur Stelle und drückte das Leder ins Tornetz (26.). Fehlanzeige meinte aber der Linienrichter, genauso wie beim nächsten Pfeifer-Tor (28.). Beides waren sehr umstrittene Entscheidungen, wie selbst einheimische Zuschauer bestätigten. Die Dorn-Elf hatte jedoch jetzt Lunte gerochen und bereits drei Minuten später hieß es 1:0. Köhler nahm sich bei einem Freistoß das Leder und bugsierte es aus 20 Metern, vorbei an der Mauer, ins linke untere Toreck (31.). Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Ausgangspunkt wieder ein Freistoß. Wieduwilt brachte den Ball ins Strafraumzentrum und L. Freimuth nutze die fehlende Zuordnung in der Hintermannschaft, köpfte den Ball aus Nahdistanz unhaltbar in die Maschen zum 1:1 (36.). Die Gastgeber zogen jetzt noch mal an und Müllers Distanzschuß verfehlte nur knapp sein Ziel (41.).


Mit dem Anpfiff zur zweiten Hälfte begann das Duell quasi wieder bei Null. Die Schuldes-Elf, die sich gegenseitig heiß machte und nach vorn peitschte, hatte auch die erste Großchance. Wieduwilts Kopfball aus spitzem Winkel touchierte gefährlich die Lattenoberkante (52.). Im Gegenzug die Chance für Neubauer, doch auch sein Schuß aus 20 Metern landete knapp neben dem Pfosten (53.). Dann war wieder Moßbachs Joungster, der 19-jährige Köhler an der Reihe. Von der Strafraumgrenze zog er ab und der noch abgefälschte Ball landete unhaltbar im linken unteren Toreck zur 2:1-Gästeführung (58.). drei Minuten später wurde der in den Strafraum eingedrungene Zeitler zu ungestüm von Körner attakiert, die Folge: Elfmeter. Lukes verwandelte sicher zum 3:1 (61.). Und während die Gäste nun begannen, den Vorsprung zu verwalten, rappelte sich der Tabellenletzte noch mal auf und praktizierte ein aggressives Forechecking. Bei Schüssen von Freimuth musste Zölsmann im Tor sein ganzes Können aufbieten (70., 72.). Die Dorn-Elf agierte in dieser Phase viel zu sorglos und tat immer weniger für das eigene Spiel. Folgerichtig fiel auch der 2:3-Anschlußtreffer der Gastgeber. Der Freistoßtreffer von Wieduwilt, aus 25 Metern flach verwandelt (74.), gab seiner Mannschaft noch einen zusätzlichen Kick. Das Schuldes-Team, sowieso mit dem Rücken zur Wand, wehrte sich jetzt mit aller Macht und allen Mitteln der drohenden Niederlage. Unwürdig und unsportlich dabei die zahlreichen hasserfüllten verbalen Attacken einiger Oettersdorfer in Richtung Gästemannschaft. Die wurde nun immer unsicherer und kassierte noch den 3:3-Ausgleich. L. Freimuth bestrafte das Durcheinander im Strafraum und schob das Leder per Flachschuß über die Linie (85.).

Ein Trostpflaster gab es am Ende für die Moßbacher: Mit dem Unentschieden konnte bereits das zehnte Spiel in Folge ohne Niederlage gefeiert werden. Doch jede Serie geht einmal zu Ende. Vielleicht schon am nächsten Spieltag? Der Gegner heißt Stadtroda.



Mario Streit


Statistik:



Aufstellung Moßbach: M. Zölsmann, Schaub, Huber, Wilfert (90. Schöne), Schlegel, J. Zölsmann (20. Broßmann), Zeitler, Köhler, Lukes, Pfeifer (55. Streit), Neubauer



Aufstellung Oettersdorf: Frotscher, Lappann, L. Freimuth, Dassler, Junker, Prager, Körner, Müller, Göller, Wieduwilt, Brandt



Schiedsrichter: A. Lütz (Camburg)
Zuschauer: 170
Torfolge:
0:1 Köhler (31.)
1:1 L. Freimuth (36.)
1:2 Köhler (58.)
1:3 Lukes (61.)
2:3 Wieduwilt (74.)
3:3 L. Freimuth (85.)