Stadtroda wackelt nur kurz

Mario Streit, 18.10.2020

Stadtroda wackelt nur kurz

Eine der zahlreichen Chancen der Stadtrodaer in der ersten Hälfte, doch Fritz Pöckel (10) drückt seinen Kopfball nur über den Balken.

 

SV Moßbach war bereits zur Halbzeit geschlagen

Stadtroda. Moßbachs Trainer ist in diesen Tagen nicht zu beneiden. Neben den bereits verletzen Pribitny, Wunderlich und Meyer, ist mit Abwehrregisseur Timo Grau der nächste Schlüsselspieler nach dem Saalfeld-Spiel ins Lazarett eingezogen. Ausfälle, die mit dem so schon engen Kader nicht zu kompensieren sind. Zusammenrücken, zusammenkämpfen ist jetzt gefragt, um die Durststrecke, deren Ende noch nicht abzusehen ist, durchzustehen. Die Unsicherheit war der Herzog-Elf in der ersten Hälfte deutlich anzumerken. Dass man versuchte, forscher in die Partie zu gehen, spielte den Gastgebern, in deren Reihen viel Qualität steht, in die Karten. Überfallartige Gegenzüge ließen Moßbachs Defensive ein ums andere Mal schlecht aussehen. Das 1:0 entsprang jedoch einer Ecke. Der Ball, schon abgefangen, wurde nicht konsequent geklärt, so dass Martin Rennert am langen Pfosten leichtes Spiel hatte und die Kugel ins Netz jagte (5.). Schon fünf Minuten später der für Trainer Herzog größte Aufreger des Spiels, als Stadtroda nach einem Foul an Welsche ins Spiel kam, Wollnitzke über rechts nach innen flankte, wo der hereingelaufene Marian Rennert zur Stelle war: 2:0. Die Richter-Elf blieb jetzt am Drücker. Eine scharfe Eingabe von Fuchs verfehlte Rennert ganz knapp (13.) und auch Wollnitzkes Schuß ging nur knapp am langen Pfosten vorbei (17.). Moßbachs Versuche hielten sich in Grenzen. In der 25. Minute der erste Torschuß, den Neupert aber übers Tor setzte und dann ein schönes Zusammenspiel von Heyne und Neupert, der aber beim Abschluß noch entscheidend gestört wurde (33.). Den Spielzug des Tages zelebrierten die Gastgeber. Über Pöckel und Wollnitzke gelangte das Leder auf Fuchs, der die Gäste mit dem 3:0 eigentlich schon nach Hause schoß. "Klassenunterschied", lautete Jens Herzogs kurzes Fazit zur Pause. "Dass wir dann nochmal so aufstehen, hätte ich so nicht erwartet".

Zwar hatte Pötzel nach Wiederanpfiff das 4:0 auf dem Fuß (46.), doch statt dem endgültigen Aus, keimte beim SVM Hoffnung, als der eingewechselte Fabien Seidel nach einer Ecke zum 1:3 traf (52.). Noch eine Einwechslung und noch ein Tor. Florian Aschenbrenner, nach langer Durststrecke erstmals wieder dabei, zog über links durch und den Ball ins kurze Eck zum 2:3 (71.). Die Anhänger der Gastgeber wurde jetzt nervös und laut, forderten Reaktion. Die kam auch und damit Gelegenheit für Christian Lange, sich auszuzeichnen. Erst klärte er eine Eins-zu-Eins-Situation (80.), dann lenkte er mit großem Einsatz ein Fuchs-Geschoß ins Toraus (88.). Vielleicht wäre aber alles anders gekommen, wenn Pilhofers Schuß in der 85. Minute nicht direkt in den Fängen von Stadtrodas Keeper Sander gelandet wäre (85.). Erst kurz vor Ultimo besiegelte Pöckel die Moßbacher Niederlage, als er eine Querablage Rennerts über die Linie drückte (90.).

"Ja, schade, dass wir den Ausgleich nicht doch geschafft haben. Wir müssen weiter sehr hart arbeiten, wenn wir wieder Punkte holen wollen", so Jens Herzog nach dem Spiel.

Fünf Punkte aus sechs Spielen, drei davon erst in der Nachspielzeit erkämpft, sind nicht das, was man sich erhofft hatte. Zwar ist bereits fast ein Viertel der Spielzeit um, dennoch ausreichend Zeit, die zum Klassenerhalt erforderlichen Punkte zu  holen. Den nächsten Versuch unternehmen die Moßbacher am 1. November, beim Derby-Heimspiel gegen Neustadt.

Mario Streit