1.Mannschaft : Spielbericht (2023/2024)
6. Spieltag - 30.09.2023 15:00 Uhr
SV Grün-Weiß Tanna | SG SV Moßbach | |||
4 | : | 2 | ||
(1 | : | 0) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
Timo Grau, Martin FritzAssists
Christoph HoferichterZuschauer
132Torfolge
1:0 (38') | SV Grün-Weiß Tanna |
1:1 (71') | Timo Grau (Christoph Hoferichter) |
2:1 (88') | SV Grün-Weiß Tanna per Kopfball |
2:2 (89') | Martin Fritz per Weitschuss |
3:2 (90+3') | SV Grün-Weiß Tanna |
4:2 (90+4') | SV Grün-Weiß Tanna per Weitschuss |
Unnötige Aufbauhilfe für den Aufsteiger aus Tanna
Rückschlag in Tanna! Ein Spiel, das keinen Sieger verdient hatte, endete durch zwei superspäte Nadelstiche in der Nachspielzeit mit dem ersten Saisonsieg für den KOL-Aufsteiger, der mit seiner Kalkül-Spielverlegung auf den "Sandstrand, an dem man normalerweise Urlaub macht" (Zitat Timo Grau) Erfolg hatte. Wobei das Wort Spiel völlig deplatziert ist, denn mit Kick und Krampf umschreibt man die schwache Partie treffender. Und jedem Funktionär bzw. Verantwortungsträger im Spielausschuss des KFA, der dieses widerliche Platztheater bei gefühlten 30 Grad Plus vom Schreibtisch aus mit trägt, kann man nur auf die Pfoten klopfen! Doch unsere Mannen müssen sich in erster Linie an die eigene Nase fassen, fanden sie doch bereits beim Aufwärmen keine Einstellung zu dem unliebsamen Sandmattengeläuf, was sich über die gesamte Spielzeit hinweg wie ein roter Faden durchziehen sollte. Gegen einen in seinen Mitteln überschaubaren Gegner erlangten die meisten unserer Akteure keinerlei Bindung und Griffigkeit, viele Aktionen bzw. Ansätze blieben reines Stückwerk und echte Torchancen waren genauso Mangelware, wie ein Sandstrandurlaub zu DDR-Zeiten. Auch die zuletzt so gut gelebte Körperspannung und mannschaftliche Geschlossenheit waren im Gesamtauftritt nicht spürbar, so dass es am Ende einfach nicht reichte, um zumindest den einen Zähler mit nach Moßbach zu nehmen und den Gegner im Abstiegskampf auf Distanz zu halten.
Doch von vorn. Dem zähen Antesten bzw. Abtasten der Kontrahenten folgten erste Torannäherungen von dem früh knieverletzt ausgeschiedenen Florian Priesnitz (Gute Besserung!) und durch Franz Pilhofer auf der Gegenseite. Unser SVM brauchte lange, um mehr Zugriff auf das Geschehen zu bekommen, viele Spieler hingen teilweise komplett in der Luft. Der Libero auf Seiten der Gastgeber hatte zu viele und fast närrische Freiheiten, so dass sich keiner unserer Offensivkünstler gegen das statische Defensivkonstrukt durchsetzen konnte. Nur wenn der Ball flach und schnell gespielt wurde, war es ansehnlich und zweckdienlich, um sich dem gegnerischen Tor anzunähern. Doch zunächst gingen die Platzherren in Führung, als sich ihr Kapitän Fabian Dietrich deutlich zu einfach gegen Jonas Schmitz und Timo Grau durchsetzen und zum umjubelten 1:0 vollenden konnte (38'). Ein Hammer von Festo Ogunlana, den der unsichere GWT-Keeper nur abklatschen ließ, blieb die einzige zwingende Chance für die Gäste im ersten Durchgang. Einige anderen Szenen versprachen zwar Torgefahr, verpufften jedoch vor dem finalen Abschluss.
Auch nach dem Seitenwechsel gab es kaum Besserung in puncto eigene Leistung und mannschaftliches Zusammenspiel - es war einfach zu viel Sand im Getriebe des SVM-Traktors. Zumindest wurde das stetige Bemühen mit dem Ausgleich belohnt, den Timo Grau aus dem Gewühl heraus, per Volleyabnahme aus Nahdistanz, erzwang (71'). Das Pendel schien danach zugunsten unserer Elf auszuschlagen, die sich mehr zutraute und fast in Führung gegangen wäre, doch Florian Aschenbrenner scheiterte aus spitzem Winkel am Pfosten und der Abpraller erwischte "Wellenbrecher" Martin Fritz auf den falschen Fuß. Danach verfiel unsere Riege in alte Muster, denn aus einem Einwurf kassierte sie den absolut unnötigen Gegentreffer zum 2:1 (88'). Im Gegenzug hatte Martin Fritz die prompte Antwort parat, als sich sein Vollspann-Flankenball von der rechten Außenseite über den Tannaer Schlussmann hinweg in das lange Toreck zum 2:2-Ausgleich senkte (89'). Nun war unseren Recken der Spatz in der Hand zu wenig, denn sie wollten die fette Taube als Tagesmahl und gingen auf das Ganze, sprich den Siegtreffer. Für die konservativen Moßbacher in der Tannaer Käfiganlage war es "ante portas" und sie sollten recht behalten - ihre Equipe war am Drücker, wurde jedoch für ihre taktische Grünschnäbeligkeit leider bitterlich abgestraft. Trotz klarer Überzahl in der Abwehr setzte sich zuerst der immer noch pfeilschnelle Michael Gebhardt (wie ein Gepard) im Tempogegenstoß zu einfach durch, um das Leder zum 3:2 für seine Farben in die Maschen zu kanonieren - und das in der dritten Minute der Nachspielzeit! Wenige Sekunden nach dem Anstoß folgte die gleiche Szene, wieder gab es einen dynamischen Kontervorstoß par excellence, der zunächst in allerhöchster Not geklärt wurde, doch den Nachschuss nahm Markus Woydt mit Maß und Schmackes und zimmerte diesen unhaltbar aus 25 Metern zur Entscheidung in das heimische Wabennetz. Danach war Schluss - die Gastgeber und ihre Entourage feierten lautstark quasi eine vorgezogene Kirmes, die Unseren gingen sichtlich betröppelt, aber auch hörbar selbstkritisch von der Synthetik-Schmirgelplatte. Um sich nach einer kurzen Spielauswertung die Sandkörner aus den Augen und offenen Wunden zu reiben sowie die Köpfe und den Blick zu heben, denn bereits am Dienstag wartet im Kreispokal die nächste schwere wie reizvolle Derbyaufgabe in der Kreis- bzw. Rennstadt, bei der dortigen, sehr strebsamen Landesligareserve.
Glückwunsch nach Tanna! Insbesondere unsere individuell starken Ukrainer, speziell Maksym Vynar und Dima Liubchenko, konnten ihr Potential (wie fast alle anderen Spieler auch) heute nicht abrufen und fanden überhaupt keine Einstellung zum engen Spielfeld und robusten Spielgegner. Unser junger und engagierter Interims-Spielertrainer Timo Grau fasste das Duell, das vom Jenaer Schiedsrichterkollektiv um Robert Rauschkolb solide geleitet wurde, wie folgt zusammen: "Wir sind 90 + x Minuten nicht in unser Spiel gekommen und konnten unseren Plan nicht um- bzw. durchsetzen. Ein Remis wäre heute mit Sicherheit gerecht gewesen, doch wir sind nach dem späten Ausgleich aufs Ganze gegangen und waren in den spielentscheidenden Situationen zu grün bzw. naiv. Es geht bereits am Dienstag weiter, dann haben wir eine neue Chance und können es besser machen." Kopf hoch & Kämpfen, Männer!
Quelle: dx