Unsere Vizekapitäne äußern sich zur Herbstmeisterschaft

SV Moßbach - Immer am Ball!, 07.12.2018

Unsere Vizekapitäne äußern sich zur Herbstmeisterschaft

Ein Doppelinterview mit Lutz Jäger und Christian Lange. Heute: Teil I

Sie zählen nicht nur zu den Lieblingen ihres Trainers, sondern sind auch absolute Korsettspieler für den SVM und auf sowie neben dem Platz elementare Figuren für ihre Mannschaft und den Verein: Die Rede ist von Lutz Jäger (rechts im Bild) und Christian Lange, den beiden Vizekapitänen der 1. Mannschaft. Beide Akteure stellten sich unabhängig voneinander einigen Fragen, mit einem Rückblick auf die erste Halbserie und einer kleinen Vorausschau auf die nahe Zukunft. Während dessen Lutz inzwischen in seiner bereits 6. Saison für den SVM aktiv ist, befindet sich Langi nunmehr in seiner 2. Spielzeit bei uns. Auf geht's - heute mit dem Teil I ...

 

Servus Jungs, na wie fühlt ihr euch als Herbstmeister?

Lutz: "Grüße! Auch wenn wir mit der Herbstmeisterschaft noch nichts erreicht haben, ist es ein tolles Gefühl zur Halbzeit der Saison ganz oben zu stehen. Man schaut natürlich trotz der Winterpause gern mal auf die Tabelle."

Christian: "Gut genährt, um den Winter zu überstehen. Aktuell ist es eine schöne Momentaufnahme, die man ruhig mal genießen kann. Wichtig ist aber, dass wir am Ende da oben stehen wollen. Von der Herbstmeisterschaft können wir uns auch nichts kaufen."

Ist das für euch ein schönes Lebensgefühl oder blendet ihr das im Alltag eher aus?

Lutz: "Ausblenden funktioniert nicht. Man wird regelmäßig von Freunden, Verwandten oder auch Arbeitskollegen bezüglich des Fussballs angesprochen. Aber bei der aktuellen Situation unterhält man sich gern über dieses Thema."

Christian: "Es ist „nur“ die Herbstmeisterschaft. Man wird schon immer mal darauf angesprochen, aber an und für sich ist alles wie sonst."

Ihr seid zuletzt über Wochen hinweg mit Siebenmeilenstiefeln marschiert, woher kam dieser Schwung?

Lutz: "Wir haben seit elf Spielen nicht verloren. Neun von diesen elf Spielen konnten wir sogar gewinnen! Ich denke um einen solchen Lauf zu erarbeiten bedarf es vieler Komponenten, die zusammenkommen müssen. Allem voran haben wir es ziemlich schnell geschafft, eine tolle Truppe zu werden. Es war sehr einfach die neuen Spieler zu integrieren bzw. haben das die Jungs selbst gut gemacht. Inzwischen haben wir sicherlich auch aufgrund der sportlichen Situation eine überragende Stimmung auf und vor allem auch neben dem Platz. Desweiteren haben wir es relativ schnell verstanden, die Trainingseinheiten intensiv zu nutzen und in einer hohen Trainingsbeteiligung zu absolvieren. Als weiteren Faktor muss man anmerken, dass wir teilweise auch das Glück zum richtigen Zeitpunkt auf unserer Seite hatten, wenn ich an manche knappen Ergebnisse denke."

Christian: "Wir haben einfach Zeit gebraucht. Das Potential war die ganze Zeit vorhanden. Mittlerweile sind wir auch auf dem Platz als Einheit zusammengeschweißt. Gerade auch in engen Spielen wie Silbitz oder Camburg konnten wir dreckige Siege einfahren. Sicher hatten wir mitunter das „Glück des Tüchtigen“. Am Ende haben wir uns aber alles hart erarbeitet. Man sieht was die Mannschaft will und das merkt man auch im Training."

Lutz, zuletzt stand der SVM vor vier Jahren als Herbstmeister auf dem Platz an der Sonne, mit dir als ganz jungen Spritzer. Wo siehst du den Unterschied von damals zu heute?

Lutz: "Der Unterschied liegt darin, dass wir in dieser Hinrunde bei der gleichen Anzahl an Spielen zwei Punkte mehr holen konnten, als vor vier Jahren. Nein, Spaß beiseite. Ob es einen Unterschied geben wird können wir als Mannschaft mit dem Beginn der Rückrunde zeigen, wenn es um die nächsten Punkte geht. Soweit ich mich erinnere ist uns vor vier Jahren ab der Hälfte der Rückrunde die Luft etwas ausgegangen. Sollte uns das nicht wieder passieren, können wir uns gern zum Saisonende nochmal über dieselbe Frage unterhalten."

Langi, für dich sind es neue Sphären, oder? Deinem Ehrgeiz entspricht diese Platzierung absolut?

Christian: "Ich freue mich natürlich, dass wir diese Zwischenetappe geschafft haben. Wir konnten uns auch ein kleines Punkteplus auf unsere Verfolger sichern, was sicherlich von Vorteil ist. Ich wünsche mir, dass wir das bis zum Ende der Saison so durchziehen."

Wollt ihr am Saisonende den großen Wurf? Wie sieht euer persönliches Ziel aus?

Lutz: "Ich persönlich korrigiere mein Ziel von Saisonbeginn (Platz 1 - 3) auf Aufstieg. Mit dieser Truppe ist es diese Saison absolut möglich, dieses Ziel zu erreichen. Inzwischen spiele ich das sechste Jahr für den SVM und so langsam sollte mal der große Coup gelingen."

Christian: "Aber Fakt! Ich persönlich will den Platz bis zum Ende der Saison nicht mehr hergeben."

Und was will die Mannschaft?

Lutz: "Wenn ich sehe, wie es teilweise im Training zur Sache geht oder wie in den Spielen einer für den anderen kämpft, glaube ich, dass sich die Ziele aller Spieler vereinheitlicht haben und wir geschlossen um den Aufstieg kämpfen werden. Dementsprechend behaupte ich, dass die Mannschaft aufsteigen will."

Christian: "Ich denke das sieht man deutlich, sonst würden wir nicht auf Platz eins stehen. Die Mannschaft zieht an einem Strang, die Stimmung ist hervorragend und wir verfolgen alle das gleiche Ziel."

Wer sind für euch die härtesten Konkurrenten um die Staffelmeisterschaft?

Lutz: "Nach einigen Jahren in der Kreisoberliga kann ich aus der Erfahrung heraus sagen, dass man keine Mannschaft abschreiben kann und niemals nie sagen sollte. Grundsätzlich besteht für alle Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel die Möglichkeit, die Staffelmeisterschaft zu erreichen. Aktuell sind noch einige Nachholpartien offen. Weiterhin bietet die Winterpause eine Gelegenheit für die Vereine, sich nochmals personell zu verstärken."

Christian: "Die Pößnecker sind nach ihrer Serie etwas ins Schwanken geraten. Sie sind natürlich eine sehr junge Truppe, ich denke aber das sie sich nach der Winterpause wieder stabilisiert haben. Thüringen Jena hatte Startschwierigkeiten, die kommen jetzt langsam ins Rollen. Für die Jenaer kommt die Pause gerade sicherlich zum falschen Zeitpunkt. Jena-Lobeda spielt auch oben mit. In meinen Augen etwas überraschend, dies hätte ich vor der Saison nicht erwartet."

Was macht den aktuellen Kader des SVM aus? Wie beurteilt ihr die Leistungsfähigkeit?

Lutz: "Wir haben einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern. Der Kader passt menschlich und sportlich, auf und neben dem Platz, super zusammen. Die Leistungsfähigkeit kann man schwer beurteilen. Der aktuelle Kader trainiert und spielt erst seit fünf Monaten zusammen. Ich denke trotz einer bisher ordentlichen Saison ist nach oben noch einiges möglich. Es gab einzelne Spiele, in denen wir gezeigt haben was möglich sein kann bzw. wohin der Weg gehen kann. Ich erinnere mich da sehr gern an die erste Halbzeit im Spiel in Rothenstein, als wir unsere Messlatte, was die Leistungsfähigkeit angeht, ein ordentliches Stück nach oben geschoben haben und damit einen Maßstab gesetzt haben, wozu wir als Mannschaft in der Lage sind."

Christian: "Ich finde wir haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Gerade auch die Breite macht unseren Kader aus. Gefühlt haben wir jede Position doppelt besetzt."

Was sagt ihr zur Qualität der Neuzugänge Timo Grau, Fabian Thümmel, Christopher Heyne und Henry Nitschke?

Lutz: "Über die Qualität unserer Neuzugänge gibt es keine zwei Meinungen. Alle vier haben es geschafft, sich einen Stammplatz zu erarbeiten. Einer von den Jungs hat sogar einen Stammplatz in der Fupa-Elf der Woche erreicht. Wir haben mit neun Gegentoren in 14 Spielen gemeinsam mit Pößneck die wenigsten Gegentore der Liga. Timo und Fabian als gesetztes Duo in der Innenverteidigung sind an dieser großartigen Statistik maßgeblich beteiligt. Chrisi und Henry sind beide eher für die Tore auf der anderen Seite zuständig und auch da lässt sich ein durchaus positives Fazit ziehen. Chrisi kreiert viele Angriffe mit und hat sehr gute offensive Ansätze. Ich denke, dass er in der Rückrunde ein paar mehr Treffer erzielen wird. Zu Henry brauche ich nicht viel sagen, er ist allseits für seine fussballerischen Fähigkeiten bekannt. Ich selber hasse es in Trainingsspielen (Jung gegen Alt) gegen ihn zu spielen, da er als Vollblutstürmer trotz seiner 39 Jahre absolut eklig zu verteidigen ist und somit auch in der Liga schon einige Treffer erzielen konnte."

Christian: "Erste Sahne, da haben wir uns im Sommer wirklich gut verstärkt. Mit Timo und Thü steht die Abwehr sattelfest. Chrisi belebt auf jeden Fall unser Offensivspiel. Für ihr Alter sind die drei Jungs definitiv auf einem sehr guten Weg. Henry ist einfach eine Klasse für sich. Was er in seinem Alter noch für Meter spult, wie ehrgeizig er ist und vor allem die Tore, die er macht. Da kann man einfach nur den Hut ziehen. Auch wenn man bedenkt was er für Verletzungen hatte und wie er sich jetzt nochmal reingekämpft hat. Er gibt immer 110 Prozent und zieht vor allem auch die jungen Spieler mit. So ein Spieler hat uns gerade in der letzten Saison gefehlt."

Was war euer Highlight in der 1. Halbserie? Persönlich und mannschaftlich?

Lutz: "Absolutes Highlight war auf jeden Fall unser Kirmesspiel in Isserstedt inklusive Fahrt im Reisebus. Die Stimmung während des Spiels durch unsere Anhänger, sowie die Stimmung im Anschluss im Bus und in der Kabine in Moßbach waren einzigartig. Auf solche Fussballfeste freut man sich als Spieler. Mannschaftlich haben mir das bereits erwähnte Spitzenspiel in Rothenstein, als wir zur Halbzeit 4:0 führten, und die beiden dreckigen 1:0 Auswärtssiege in Silbitz und in Camburg ganz gut gefallen."

Christian: "Mannschaftlich definitiv die erste Halbzeit in Rothenstein. Gerade was wir da in der Offensive abgezogen haben, war der absolute Wahnsinn. Ich habe noch nie so eine hungrige Mannschaft gesehen, wie unsere an diesem Tag. Wäre die zweite Halbzeit normal verlaufen (ohne die beiden Platzverweise), dann hätten wir Rothenstein komplett aufgefressen. Persönliche Highlights waren zum einen das 0:1 in Camburg und das 0:1 in Silbitz. Mittlerweile bin ich ein absoluter Fan von diesen dreckigen 1:0-Siegen. In Camburg habe ich glaube noch nie gewonnen, auch in meiner Oppurger Zeit nicht, deswegen war der Sieg dort spitze. Und Silbitz aufgrund meiner Paraden kurz vor Ende der Partie. Da hat's komplett ausgehakt."

 

Zunächst vielen Dank für eure Antworten, weiter geht es dann mit Teil II und einem Ausblick auf die nächsten Wochen ... Für unsere interessierten Leser: Morgen ab 10:00 Uhr ist das restliche Interview online.

 

Wir wünschen ein schönes Wochenende mit einem entspannten 2. Advent!