Camburg bleibt Angstgegner

Mario Streit, 03.10.2017

Camburg bleibt Angstgegner

Da schien die Fußballwelt in Moßbach wieder in Ordnung. Wunderlich eroberte sich nach einem Abwehrschnitzer das  Leder und krachte es in der 31. Minute unter den Querbalken

 

Moßbach kann Spitzenposition nach wenig überzeugendem Auftritt nicht behaupten

SV Moßbach - SV Eintracht Camburg 1:3 (1:1)

Moßbach. Auch im nun siebenten Spiel in Folge konnte die Herzog-Elf gegen Camburg nicht gewinnen. Und im Gegensatz zu früheren Auftritten lag es diesmal nicht an der Chancenverwertung, sondern am Gegner. Der machte es über die gesamte Spielzeit dem statischen Moßbacher Spielaufbau schwer. Anspielstationen wurden von der jungen, sehr beweglichen Elf eng markiert und kalt gestellt. Stattdessen zeugten immer wieder Quer- und Rückpässe von der Ideenlosigkeit im heutigen Moßbacher Spiel.

Zwar begann das Match verheißungsvoll, als Wunderlich über rechts durchbrach und Neupert den Grundlinienpass knapp verfehlte (1.). Doch nach zehn Minuten Forechecking folgte die kalte Dusche. Enders sah die Gastgeberabwehr im Schlafmodus, steckte durch auf Wilsdorf, der zum 1:0 einnetzte (11.). Der Rückstand sorgte für einen Bruch im Moßbacher Spiel. Mit dem eminent schnellen Umkehrspiel der Gäste schien zudem die Defensive zeitweise überfordert. So verhinderte Lange mit großem Einsatz nach Dietzels Durchbruch das 2:0 (22.). Wieduwilt hätte dem Spiel eine schnelle Wende geben können, doch gleich zweimal verpaßte der Routinier die Ausgleichschance. Freistehend schoß er aus fünf  Metern nur daneben (23.) und nach einer Ecke scheiterte er am Camburger Keeper. Wunderlich zeigte seinem Kollegen darauf wie es geht, war nach einem kapitalen Abwehrfehler als schnellster am Ball und knallte ihn zum 1:1 unter die Latte (31.)

Auch nach der Pause sah das Moßbacher Spiel nicht wie das eines Tabellenführers aus. Dennoch die Chance für Aschenbrenner, der frei durch Keeper Rosemann in die Arme schoß (57.). Dann riß es Jens Herzog vom Trainerhocker, als er im Gegensatz zu Schiedsrichter Weber im Strafraum ein Handspiel sah. Und als wäre der ausgebliebene Pfiff nicht schon genug für das Nervenkostüm des Trainers, ertönte er im Gegenzug, als Lukes` Hände nach einem Stoß des Gegners dem Ball den Weg versperrten. Routinier Zöllner ließ sich die Chance nicht nehmen und knallte das Leder in die Tormitte zum 2:1 (68.). Camburg hatte nun leichtes Spiel. Nach einem Ballverlust im Vorwärtsgang ging es erneut ganz schnell. Kroker sah den startenden Dietzel, der die 3:1-Spielentscheidung besorgte (81.). Nach einem Freistoß, erneut von Dietzel rettete für die Gastgeber der Querbalken (87.). Die drängten zwar weiter auf den Anschluß, doch Jäger scheiterte aus Nahdistanz an Rosemann (89.) und Lukes köpfte nach einer Ecke nur über den Balken (90.).

Vielleicht kam die Niederlage für die Herzog-Elf zur rechten Zeit, denn die nächsten Gegner werden mit Schott II (Pokal) und Thüringen Jena alles andere als einfach. Erst danach wird man im Moßbacher Lager wirklich sehen, wo man steht und hingehört.

Mario Streit