Nach zwanzig Minuten war die Derbyluft raus

Mario Streit, 30.09.2017

Nach zwanzig Minuten war die Derbyluft raus

Mann des Spieles war aus Moßbacher Sicht zweifelsohne Stephan Wunderlich. Nach seiner Sperre wieder dabei, war er mit zwei Vorlagen und dem Kopfball zum 3:0 an allen drei Treffern beteiligt. Hier können ihn gleich drei Tannaer nicht an seinem Flügellauf hindern.

 

Moßbach kontrolliert das Spiel in Tanna über 90 Minuten, siegt auch in der Höhe verdient

SV Grün-Weiß Tanna - SV Moßbach 0:3 (0:3) 

Tanna. "Hätte mir vor dem Spiel einer gesagt, ihr gewinnt mit 3:0 in Tanna, hätte ich ihm das nie abgenommen. Am Ende drückt das Ergebnis aber doch unsere heutige Überlegenheit aus. Mit der zweiten Halbzeit war ich allerdings nicht einverstanden, da entwickelten wir zu wenig Druck und ließen die Konsequenz auf weitere Tore vermissen", meinte ein insgesamt dennoch zufriedener Moßbacher Trainer.

Zwar verwies Jens Herzog noch vor dem Spiel darauf, daß ihm nominell eine komplette Mannschaft fehlt, doch mit seinem großen Kader konnte er die Ausfälle (u.a. Pribitny, Jäger, Pasold) gut kompensieren. Anders die Gastgeber, deren Spielertrainer Tino Kaiser selbst und daneben mit Gebhardt, Müller und Prießnitz weitere absolute Leistungsträger nicht dabei waren. Da auch der berühmte zwölfte Mann der Grün-Weißen namens Kunstrasen diesmal nicht stach, geht das Spiel als das bisher wohl einseitigste und emotionsloseste Derby in die Annalen ein.

Bereits nach zwanzig Minuten waren alle Messen gelesen, war alles in Sachen Tore erledigt und Schiedsrichter Silvio Höfer hätte getrost abpfeifen können. Dass er über 90 Minuten ohne Karten auskam ist ebenfalls ein Novum für Derbys in Tanna.

Nach seiner Sperre zurück im Team, drückte Stephan Wunderlich dem Spiel gleich seinen Stempel auf. Über den rechten Flügel durchgebrochen, zog er das Leder scharf nach innen, wo Neupert direkt abzog und Keeper Schnedermann keine Chance ließ (6.). Beim 2:0 versuchte sich Wunderlich zunächst selbst, scheiterte jedoch mit seinem Schuß an der starken Parade von Tannas Keeper, der nur noch nach vorn abwehren konnte. Eine perfekte Vorlage für Wieduwilt, der die Lücke fand und einnetzte (18.). Nur zwei Minuten später war Wunderlich selbst am Zug. Vorlagengeber: Torhüter Lange mit einem weiten Abschlag. Tannas Keeper und Abwehrspieler sahen dabei etwas hilflos zu, wie Moßbachs Stürmer das Leder mit dem Hinterkopf ins Tor zum 3:0 verlängerte. Nach zwanzig Minuten ein psychologischer Hammer für die Gastgeber, die sich zwar mühten, aber zu keiner zwingenden Aktion kamen. Auch wenn sie in Sachen Lufthoheit ab und zu wackelte, hatte Moßbachs Defensivabteilung alles im Griff. Fast noch das 4:0 vor der Pause, doch Wieduwilts Freistoß wurde vom 17-jährigen Torwart noch an den Querbalken gelenkt.

Die zweite Hälfte begann für die Grün-Weißen furios, als Golditz an Frick vorbei aufs Tor zusteuerte, seinen Schuß aber knapp über den Kasten setzte (46.). Es blieb die größte Chance der Tannaer im Spiel, die in der Folge in Sachen Spielanteilen gegen inkonsequente Moßbacher Gleichwertigkeit erzielten. Chancen auf eine Resultatsverbesserung gab es nur noch bei der Herzog-Elf, doch ein Lukes-Knaller aus 30 Metern, landete noch abgefälscht am Pfosten (57.), Meyers Direktabnahme nach schöner Vorarbeit von Aschenbrenner vereitelte Schnedermann mit starker Fußabwehr (63.) und bei Meyers 20-Meter-Knaller war erneut der Querbalken im Weg (78.).

Bereits am Dienstag gehts weiter in der englischen Woche. Gegner sind die Camburger, die heute zu Hause überraschend mit 1:2 gegen Post Jena den Kürzeren zogen.

Mario Streit