1.Mannschaft : Spielbericht (2012/2013)

Kreispokal
Achtelfinale - 30.03.2013 14:00 Uhr
SV 1990 Ebersdorf   SV Moßbach
SV 1990 Ebersdorf 3 : 2 SV Moßbach
(0 : 0)

Spielstatistik

Tore

Robby Wieduwilt, Daniel Kraus

Assists

David Schaub, Mike Beyer

Gelbe Karten

Andy Frick

Zuschauer

30

Torfolge

0:1 (98')Daniel Kraus (Mike Beyer)
0:2 (100')Robby Wieduwilt (David Schaub)
1:2 (110')SV 1990 Ebersdorf
2:2 (114')SV 1990 Ebersdorf per Elfmeter
3:2 (119')SV 1990 Ebersdorf

Im falschen Film, oder?

Spektakuläres Pokalaus des SV Moßbach bei Ebersdorf nach kollektivem Blackout in der Verlängerung

Andre Zwingelberg und Martin Querengässer starrten in der Kabine mit offenem Mund wie ungläubige Kinder, als ihre Mitspieler etwas von einem Pokalaus erzählten. Zur Halbzeit der Verlängerung, beim Stand von 2:0, als alles klar war, der Gegner am Boden lag, verabschiedeten sie sich unter die warme Dusche. Doch spätestens, als die Ebersdorfer laut jubelnd über den Flur der Turnhalle zogen, realisierten die beiden, daß etwas passiert sein mußte, das eigentlich gar nicht geht.

Moßbach ist raus aus dem Pokal. Von Sensation zu reden wäre jedoch übertrieben. Es ging gegen den Vierten der Kreisliga und da ist immer Luft für eine Überraschung.

„Grauenhaft!“ dieser Schrei von Trainer Herzog in der Halbzeitpause quer über den Platz und die Lobensteiner Poststraße hinunter war mit das Einzige, was hängenblieb aus den schwachen 90 Minuten ohne Tore. Herzog ließ seine Jungs erst gar nicht in die Kabine, hoffte auf Leuterung am kalten Winter-Ostersamstag. Zwar wurden die zweiten 45 Minuten jetzt komplett kontrolliert. Doch die Waffen blieben weiter stumpf. Auch ein Verdienst des Gegners, der die Räume eng machte und den Wieduwilt und co. förmlich auf den Füßen stand. Pomadig und ideenlos versuchte man den Riegel zu knacken. Es gelang nicht, auch weil man sich in sinnlosen Einzelaktionen versuchte. So wie Kraus, der im Torraum auch noch den Vierten ausspielen wollte und dann versagte (83.) oder Querengässer, der allein auf den Keeper zulaufend, sich das Leder noch wegfischen ließ (85.).

Eigentlich hätten die wenigen Zuschauer erst jetzt kommen brauchen. Zum Anstoß der Verlängerung um Dreiviertel Sechs. Seit 13.00 Uhr harrten sie, zunehmend fröstelnd, auf dem Platz. Doch der Anpfiff war erst um Vier, da das Vorspiel sich verspätete und zu allem Übel noch ins Elfmeterschießen ging. Letzteres wollte Jens Herzog auf keinen Fall „Entscheidet das Ding endlich!“. Und seine Jungs drehten auf. Konnte Streit mit seinem Heber Torwart Hornfeck noch nicht überlisten (97.), so machte es Kraus eine Minute später besser. Beyers Schuß prallte von der Lattenunterkante zurück zum Stürmer, der aus Nahdistanz zum 1:0 vollendete. Wieduwilt hätte gleich einen draufsetzen können, doch der Keeper wehrte zur Ecke ab. Als ihn Schaub in der nächsten Szene perfekt bediente, hob er den Ball aber über den Torwart ins Netz zum 2:0 (100.). Alles schien klar, der Gegner wie ein angezählter Boxer am Boden. Mit einer an Überheblichkeit grenzenden Leichtigkeit wollte man nun noch mehr.

Wieduwilt scheiterte freistehend erneut an Hornfeck (102.) und der eingewechselte Weiß verzog im Übermut frei durch ebenfalls (108.). Noch zehn Minuten bis Ostern und zum Bier auf die nächste Runde. Doch wie ein Blitz senkte sich ein langer Ball in Richtung Strafraum der Gäste, die einschließlich Keeper Schulze, staunend zusahen, wie der junge Wolff per Kopf das 1:2 erzielte (110.). Wie Phönix aus der Asche war Ebersdorf widerauferstanden. Milz hämmerte das Leder an die Latte (112.) und Schulze machte mit einer Glanzparade beim Schuß von Wolff seinen Fehler wieder wett (113.). Dann ein Pfiff von Schiedsrichter Lehmann: Handelfmeter! S. Hornfeck ließ Moßbachs Keeper keine Chance – der Ausgleich (114.). Die Herzog-Elf wie paralysiert, schaute nur noch zu, wie Schau in der Schlußminute einen langen Ball erlief und seine Mannschaft ins Viertelfinale schoß.

Betreuer Jürgen Neuperts Erkenntnis „Da habe ich Ostermontag wenigstens meine Ruhe“ gleich nach dem Schlußpfiff konnte sich nicht gleich jeder anschließen. Auch Querengässer und Zwingelberg nicht, die sich kopfschüttelnd auf die Heimfahrt machten.

Fazit: Im Pokal sind schon ganz Andere gescheitert, sogar im Endspiel in der Nachspielzeit. Moßbach kann jetzt mitreden, wenn über solche Peinlichkeiten diskutiert wird. Gerade die letzten zehn Minuten haben gezeigt, daß es der jungen Herzog-Truppe noch an Reife fehlt. Mit Routine und etwas mehr Abgezocktheit, sollte es durchaus möglich sein, eine 2:0-Führung über die Runden zu bringen. Der Ligaalltag hat uns jetzt wieder. Falls der Winter verzogen ist, erwartet der SVM am kommenden Sonntag mit den Triptisern das Überraschungsteam des Osterwochenendes. Trainer Jens Herzog dürfte es mit der Motivation seines Teams nicht schwer haben.



Statistik:

Aufstellung Moßbach:

Schulze, Schaub, Streit, Tittel, Frick (GK), Spindler (64. Neundorf), Lukes, Querengässer (104. Weiß), Wieduwilt, Zwingelberg(69. Beyer), Kraus

Aufstellung Ebersdorf:

K. Hornfeck, Meisgeier, S. Milz, Schilling, Ludewig, Möller (68. Schau/GK), Pech, Paduch (GK), St. Milz (GK), S. Hornfeck (102. Wolff), Michel



Schiedsrichter: Mike Lehmann, Miesitz

Zuschauer: 30

Tore:

0:1 Kraus (98.)

0:2 Wieduwilt (100.)

1:2 Wolff (110.)

2:2 S. Hornfeck (114./HE)

2:3 Schau (119.)


Quelle: Mario Streit